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Mit unserer Postkartenaktion im September 2023 und dem Half-Cover im Anzeiger Interlaken im November 2023 positionieren wir uns gegen eine Stationierung des F-35 auf dem Militärflugplatz Meiringen-Unterbach. Die Postkarte – versehen mit einem ablösbaren Aufkleber „Kein F-35 in der Alpenregion!“ – wurde an knapp 7’000 Haushalte der Region verschickt, um der Bevölkerung etwas an die Hand zu geben, um auch ein Zeichen setzen zu können. Das Half-Cover im Anzeiger Interlaken erreicht mit einer Auflage von mehr als 26’000 Stück laut Verlag eine Leser:innenschaft von knapp 40’000 Menschen in unserer Region!

DIE POSTKARTE:

DAS HALF-COVER:

In unserer Aktion zitieren wir Auszüge aus dem Buch „Der Entscheid für den F-35“ von Pierre Alain Fridez (siehe auch unter Der F-35 und der Lärmdort können Sie das Kapitel 11 zum F-35-Lärmthema als Leseprobe herunterladen). Fridez sagt deutlich, dass es für die Bevölkerung in der näheren Umgebung der Militärflugplätze „zweifellos zu unangenehmen Überraschungen“ kommen wird, wenn die F-35 abheben. Es wird lauter werden, so viel ist klar, auch wenn das Militär eine andere Rechnung aufstellt.

Um den F35-Luftwaffenstützpunkt Orland in Norwegen wurde von der norwegischen Regierung eine rote Zone von einem Kilometer um den Flugplatz als «nicht lebenswertes Gebiet» definiert. Die Lärm- und Schalldruckimmissionen sind für Mensch und Tier auf die Dauer nicht erträglich. Alle Liegenschaften in dieser Zone werden den Eigentümern abgekauft und später abgebrochen. Für den Gebirgsflugplatz Meiringen hätte dieselbe Massnahme massive Auswirkungen: Von dieser roten Zone betroffen wären die Gemeinden Meiringen, Brienz, Hofstetten und Brienzwiler sowie ein grosser Teil des Freilichtmuseums Ballenbergs. Oder anders: mindestens 500 Bewohner:innen in 200 Wohngebäuden und ca. 80 Ökonomiegebäude!

Umfang des «nicht lebenswerten Gebiets» nach norwegischem Vorbild mit 1 km roter Zone rund um Start-/Landebahn. Quelle Karte: Geoportal Kanton Bern

Wussten Sie, dass Lärm berechnet (und nicht gemessen) wird?

Rechtlich relevant beim Lärmthema ist nicht die Spitzenbelastung durch einzelne Lärmereignisse, sondern die Durchschnittsbelastung über einen längeren Zeitraum. Dies heisst z.B. ganz vereinfacht, wenn es an einem Tag sehr laut, am nächsten Tag aber leise ist, ist es eben im Durchschnitt nicht besonders schlimm. Dass am lauten Tag die Belastung jedoch möglicherweise überdurchschnittlich hoch ist, spielt dabei keine Rolle. Diesen Umstand macht sich das Militär zu nutze, indem es eine Milchmädchenrechnung aufstellt: Wenn etwas lauter ist, lässt man es einfach weniger fliegen – und schon ist es gar nicht mehr lauter oder sogar leiser als vorher. Schlau, oder? Mit genau dieser Taktik wird beim F-35 argumentiert und die Bevölkerung, insbesondere in der Umgebung der Militärflugplätze, hinters Licht geführt, denn jede einzelne Flugbewegung der F-35 wird noch viel mehr Lärm als die der F/A-18 erzeugen – das sagt sogar die armasuisse. Und dies zeigen auch die Erfahrungen in den Ländern, in denen die F-35 bislang fliegen, ganz eindeutig. Und noch mehr: Es ist eine andere Art von Lärm, die Mensch und Umwelt auf eine neue Art belasten und gegen die Lärmschutzmassnahmen nichts ausrichten können (siehe auch SRF Rundschau vom 21.10.2021: Viel Lärm um den F-35).

Die Lärmmessdaten des F-35 vom Frühjahr 2019 auf dem Flugplatz Meiringen-Unterbach werden nicht publiziert – sie sind vertraulich. Private Messungen während des damaligen Starts des F-35 ergaben einen Wert von 124 Dezibel. Der höchste Lärmwert beim FA-18 in Unterbach liegt bei einer amtlich beglaubigten Messung vom 17. Mai 2023 bei 116 Dezibel, also 8 Dezibel tiefer als beim gestarteten F-35. Die Lärmmessdaten der US Air Force hingegen sind öffentlich. Diese zeigen ein verheerendes Bild. Die Daten aus Englin, Florida, einem F-35 Stützpunkt der US Armee, zeigen folgende Resultate:

Der Entscheid für den F-35 ist gefallen, daran ist nicht mehr zu rütteln. Aber: „Bei den Abstimmungen 2014 über die Beschaffung des Gripen und 2020 über das Projekt Air2030 lehnten die Gemeinden der von Fluglärm betroffenen Regionen diese Vorlagen mehrheitlich ab. (…) Am 27. September 2020 lehnte die Stimmbevölkerung von Brienz die Vorlage mit 61,6 Prozent Nein ab, Brienzwiler mit 61,5 Prozent, Schwanden bei Brienz mit 60,3 Prozent und Oberried am Brienzersee mit 62 Prozent. Die Bevölkerung von Meiringen nahm die Vorlage mit 50,6 Prozent Ja-Stimmen nur hauchdünn an. Wer die Ergebnisse analysiert, muss den Einfluss berücksichtigen, den die Frage der Arbeitsplätze in einer solchen Abstimmung ausübt. (…) Umso eindrücklicher ist die Veränderung der Abstimmungsergebnisse in der Region Meiringen-Brienz. Dort werden die vom Fluglärm gefährdeten Arbeitsplätze im Tourismus und in den Kliniken inzwischen höher bewertet als jene auf dem Militärflugplatz.“ (alle Zitate Pierre Alain Fridez).

Auch wenn der Entscheid für den F-35 gefallen ist, haben wir immer noch die Chance, ihn in unserer Region zu verhindern – denn offenbar will die demokratische Mehrheit in der Alpenregion ihn nicht (hier) haben!

Genau darauf zielt unsere Aktion ab, genau das wollen wir schaffen. Es gibt unzählige Hinweise, dass der Militärflugplatz Meiringen-Unterbach für die Stationierung des F-35 schlichtweg nicht geeignet ist und dass ein Flugverkehr mit dem F-35 in der Alpenregion unzumutbar ist. Es gilt, Position zu beziehen, bevor es zu spät (und zu laut) ist! Unvorstellbar, was dies langfristig für die Bevölkerung, die Natur, aber auch den Tourismus und das Wohl unserer Region bedeutet.

Setz ein Zeichen!

Mit unserer Aktion wollen wir alle unterstützen, die ein Zeichen gegen den F-35 in unserer Region setzen wollen, bevor es zu spät ist! Nutz den Aufkleber, der von der Postkarte ablösbar ist, und positioniere ihn sichtbar: am Auto, am Velo, auf dem Mäppli, am Postkasten, an deiner Haustür…

Mehr Aufkleber kannst du bei uns bestellen! Kontaktiere uns und sag uns, wieviele Aufkleber du brauchst, wohin wir sie schicken sollen und wo du sie aufkleben möchtest. 

AKTIONSAUFKLEBER

AKTIONSPOSTER

Bestelle hier Poster (DIN A3) zur F-35-Aktion. Sag uns, wieviele du brauchst und wo du sie aufhängen möchtest.

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Wenn dir unsere Aktion gefällt, freuen wir uns auf dein Feedback. Wenn du Interesse hast, die IGF zu unterstützen, findest du unter Verein mehr Infos. Für eine (finanzielle) Unterstützung sind wir jederzeit dankbar.

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Wenn du mehr Aufkleber brauchst oder gern unsere Aktionsposter aufhängen möchtest, dann lass uns hier deine Bestellung zukommen. Wir freuen uns, wenn du uns für deine Bestellung einen freiwilligen Unterstützungsbeitrag zukommen lässt.

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